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Blütenpracht, Fluch oder Segen… Aus dem Einwohnerrat von Ruth Metzger
Schon gewusst in unserem Forst fast rund 180 Stunden für die Neophytenbekämpfung , Naturschutz und Jungholz eingesetzt werden. Zusätzlich bekämpfen die Personen in der Arbeitsintegration mit und mit rund 190 Stunden die Neophyten.
Es blüht wieder in aller Farbenpracht in unseren Gärten, auf den Wiesen, an Feld- und Waldrändern. Die Biodiversität scheint zu fruchten. Mit ihr sind jedoch auch gebietsfremde Pflanzenarten, welche sich rasch ausbreiten und dadurch Schäden verursachen im Vormarsch. Diese invasiven Neophyten zeichnen sich durch eine hohe Vermehrungsrate durch Samen oder Wurzelausläufer aus. Dadurch sind die Pflanzen schwierig zu bekämpfen. Unsere einheimische Vegetation wird durch diese Arten, die schnell wachsen und dichte Bestände bilden, verdrängt.
Ambrosia, Sommerflieder, Riesen-Bärenklau, Berufkraut, drüsiges Springkraut, Essigbaum, Robinie, Goldrute. Diese «schwarze Liste» lässt sich noch um eine Vielzahl an Namen erweitern. Ihnen allen ist gemein, dass sie nicht zu unserer ursprünglichen Pflanzenwelt gehören.
Durch Buntbrachen und extensive Landwirtschaft hat zum Beispiel das Berufkraut ideale Wachstumsbedingungen. Wenn es einmal blüht, ist ihre weitere Verbreitung nur mit hohem Aufwand zu unterbinden. Viele fleissige Hände sind da gefordert, welche die Pflanze ausreissen und richtig entsorgen. Blühende Pflanzen soll man gemäss Biodiversa sofort in einen Plastiksack packen, verschlossen lagern und im Schwarzkehricht entsorgen. Auch Info Flora rät zur sorgfältigen Abfuhr des Einjährigen Berufkrauts, um die weitere Verbreitung zu verhindern.
Die landwirtschaftliche Nutzfläche in Stein am Rhein beträgt über 20 % Ökoflächen. Ökoflächen = Biodiversitätsflächen. Auch der Rebbau setzt sich mit immer wieder neuen Herausforderungen auseinander.
Im Forst wurden 174 Stunden für Neophytenbekämpfung, Naturschutz und Jungholz eingesetzt. Der Werkhof, unterstützt durch Personen der Arbeitsintegration, hat rund 190 Stunden für die Neophytenbekämpfung aufgewendet. Von den Landwirten kenne ich keine Stundenzahl, aber sie wird auch beträchtlich hoch sein.
Jetzt sind aber auch wir Einwohnerinnen und Einwohner gefordert!
Auf einen Facebook-Aufruf eines Steiner Landwirtes nach personeller Unterstützung beim Kampf gegen Neophyten hat sich eine Person gemeldet. Wo sind all die Leute, welche Umweltschutz so gross auf ihre Fahne geschrieben haben?
Mit unserem Ruf nach mehr Biodiversität sind auch wir in die Pflicht genommen. Unterstützen wir unsere Bekämpfer der Neophyten tatkräftig und helfen mit unserer Arbeitskraft mit, die heimische Flora und Fauna zu schützen und erhalten.
Ruth Metzger, Einwohnerrätin
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